So ein Käse: L’amour rouge d’Antoine
„L’amour rouge d’Antoine“ – was für ein Name! Und wie verrucht gut der Weichkäse erst schmeckt! Von dieser „roten Liebe“ hat mir Christina Stroetmann in ihrem Verkaufswagen am Rodinger Bauernmarkt ein Stück aus dem noch unberührten rechteckigen Laibchen geschnitten. Beim Verzehr daheim, in aller Ruhe und zusammen mit meiner Frau, waren wir uns beide mehr als einig: Ein Traum von Weichkäse! Welch cremiges Innenleben unter der sanftroten Rinde, da kann man nicht widerstehen und nur „ahh“ und „mmm“ schluchzen. Vergessen seien für diesen Genussmoment die Kalorien! Anders als der Name es vermuten lässt, wird L’amour rouge d’Antoine nicht in Frankreich, sondern im Allgäu aus pasteurisierter Kuhmilch hergestellt. Sein Fettgehalt beträgt 60 Prozent, die Reifezeit liegt bei zwei bis drei Wochen.
Ich habe mich im Selbstversuch davon überzeugen lassen, dass der Bio-Weichkäse am liebsten sanfte Partner bevorzugt, die eine harmonische Beziehung mit ihm anstreben. Der Rotwein dazu soll also nicht zu viel Tannin haben, der Weißwein nicht zu viel Säure. Und: Ich habe den L’amour rouge d’Antoine zum Frühstück probiert, zur Brotzeit und zum Abendessen – passt einfach immer. Einmal mehr ist zu empfehlen, das charakteristisch duftende Käsestück eine Stunde vor dem Verzehr aus dem Kühlschrank zu nehmen. Auch wenn man dann beim Betreten der Küche erahnen kann, welcher Käse auf den Tisch kommt. Temperiert schmeckt er aber einfach noch viel, viel besser.