So ein Käse: Ribeaupierre aus Ziegenmilch
Es war mir bewusst: Irgendwann werde ich mit Ziege konfrontiert. Jenem Tier, das ich persönlich als besonders eigenwillig wie frech, wählerisch wie neugierig in Erinnerung habe, umgeben von ganz speziellen Duftnoten …
Bei meinem Besuch des Bauernmarktes am Freitag am Esper in Roding verabreichte mir die Fachfrau des reich sortierten Käsestandes, Christina Stroetmann, einen Ribeaupierre aus pasteurisierter Zie- genmilch. Nein, der sei wie zuletzt meine Einstimmung auf Blauschimmelkäse ebenfalls „harmlos“, winkt sie schmunzelnd ab.
Tatsächlich spricht der Hersteller aus den Niederlanden von „dezenter Ziegennote“ und einem fein- würzigen Aroma. Es sei sahnig-mild unterlegt, erreicht durch würzige Rotkulturen. Mikrobielles Lab wird
eingesetzt. Der halbfeste Bioschnittkäse reift rund sechs Wochen lang, 50 Prozent Fett und 2,5 Prozent Salzgehalt gibt der Hersteller außerdem an.
Passend dazu seien Weißwein, beispielsweise ein Chardonnay, Rotwein 18o de la Tierra de Castilla so- wie Schinkenbrötchen und Roggenvollkornbrot. Der Ribeaupierre aus Ziegenmilch passe nicht nur auf die anspruchsvolle Käseplatte, sondern eigne sich auch bestens zum Überbacken.
Ich habe ihn einmal mit dunklem und einmal mit noch warmem, knusprigem Weißbrot gegessen. Von „ziegeln“ keine Spur und wirklich gut. Ehrlich und Tatsache! Wir sind ja kein unseriöses Käseblatt …
Aber unglaublich, wie hartnäckig sich der würzige Käseduft an den Fingerspitzen festsetzt, mit welchen man das Stück und die Scheiben berührt hat.